Seien wir ehrlich - es nervt.
Es nerven die Einschränkungen, der Lockdown, das Maskentragen, die Ungewissheit.
Und klar wissen wir, dass das alles trotzdem irgendwie ja sein muss und Sinn macht.
Aber richtig bescheiden ist das, wenn man etwas planen möchte, vor allem etwas großes wie eine Hochzeit.
Plane ich meine Hochzeit und hoffe darauf, dass bis zum anvisierten Zeitpunkt die Lockerungen wieder eintreten? Und das dann noch so, wie ich es genau für meine Traumhochzeit benötige?
Tu ich mir den ganzen Stress an, alle Dienstleister unter einen Hut zu bringen, in Vorkasse zu gehen, Einladungen zu drucken und zu versenden, Hotelbuchungen für meine Gäste anzunehmen und zu verwalten, die Deko zu bestellen, alles aufeinander abzustimmen und und und nur dafür, dass ich dann am Schluss einen Tag bevor es interessant wird einen Strich durch die Rechnung gemacht bekomme?
Es steht momentan einfach ein riesengroßes Fragezeichen hinter so ziemlich allem, was auch nur den Hauch von Vorbereitung erfordert.
Ich merke das selbst auch. Viele, fast alle Hochzeiten für dieses Jahr wurden verschoben. Von gut zweistelligen Einsätzen am Wochenende übers Jahr verteilt blieben mir bis jetzt noch ganze vier Hochzeiten, die ich heuer (noch) begleiten darf.
Die Umbuchungen allein waren für meine Brautpaare und mich schon ein ziemlicher Verwaltungsaufwand.
Natürlich will ich meine Paare auch nicht allein im Regen stehen lassen und greife aus Sympathie dann in die Weddingplaner-Trickkiste und gebe Tipps, strukturiere mit den Paaren im Dialog die Einsätze um, gebe Input bezüglich der anderen Dienstleister und wie man verfahren kann.
Trotzdem ist dies ein riesen Aufwand. Aber was soll man denn auch sonst machen?
Kann ich Euch sagen: Eine sogenannte Mikro-Hochzeit.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine sehr reduzierte Form.
Dass dies aber durchaus einige Vorteile mit sich bringt, erkläre ich Euch hier.
1. Keine Wartezeit
Mal ehrlich - man freut sich schon so lange auf den großen Tag und dann soll einem ein kleines Virus all das versemmeln? Das muss nicht sein. Ohne große Organisation und nur mit den wichtigsten Menschen um Euch herum könnt ihr "skip the line" machen und an Eurem Wunschtermin heiraten.
Feiern könnt Ihr nach Corona immer noch. Denn wenn nicht unbedingt "Hochzeit" auf dem Label einer Veranstaltung steht, sind viele Dinge auch um einiges günstiger!
2. Eure Chance für den Trend "Elopement"
Elopement heißt soviel wie "Durchbrennen" und wird im Englischen umgangssprachlich oft verwendet, um sich auf eine Ehe zu beziehen, die plötzlich und geheim geführt wird und in der Regel einen eiligen Flug vom Wohnort zusammen mit dem Geliebten mit der Absicht der Heirat beinhaltet.
Wenn ich alles tun könnte, was ich will
Würd’ ich dich einpacken und verschwinden
Gar nicht mal weit, einfach nur wir zweit
Irgendwo, wo uns keiner findet
Ja, irgendwo, wo uns keiner findet
KITSCHKRIEG „IRGENDWO“
Die üblichste Variante, was übrigens auch liebe Freunde von uns gemacht haben, ist das Durchbrennen nach Vegas, was auch heute in den USA noch sehr verbreitet ist.
Bis nach Vegas müsst ihr nicht. Aber einen Städtetrip könnt ihr auch in der näheren Zukunft sehr sicher planen. Oder einen Ausflug mit dem Heißluftballon, Fallschirmspringen oder ähnlich verrückte Dinge. Schaut doch mal bei Anbietern wie Jochen Schweitzer oder ähnlichen vorbei, da gibt es tolle Inspirationen.
Und das Tolle ist - Ihr habt im Moment kaum andere Leute, die sich mit Euch um solche Termine streiten.
Eure Hochzeit kann z.B. stattfinden in schönen Hotels mit tollen Gartenanlagen, Bootshäusern oder Restaurants am See, Bauernhöfen, in Eurem Lieblingspark, auf einem Floß, in einem Heißluftballon, an der Nordseeküste, auf einer Almwiese und und und.
Ihr könnt Euch aufs Wesentliche konzentrieren, habt keinen Stress mit Dienstleistern (die sind zu 99% verfügbar), Corona ist kein Problem, wenn Ihr draußen feiert und - die große Feier könnt ihr immer noch nachholen.
3. Es ist günstiger
Sprechen wir über den Elefanten im Raum - eine Hochzeit kostet Geld, unter Umständen sogar sehr sehr viel.
Wird die Hochzeit allerdings reduziert, kostet sie natürlich viel weniger.
Und jetzt wird es interessant.
Das gesparte Geld kann danach, nach Corona hergenommen werden, um eine Feier zu veranstalten, mit allen Freunden, die man dabei haben möchte.
Der große Vorteil:
Diese Feier trägt nicht mehr zwingend das Label "Hochzeit".
Es wird Euch unter Umständen auch schon aufgefallen sein, dass ein "Hochzeitsstrauß" mehr kostet als ein schöner Blumenstrauß mit den gleichen Blumen, dass Catering für eine Hochzeit eine andere Preisgestaltung hat als Catering für eine "Veranstaltung".
Dies kann man natürlich geschickt nutzen, um so seine finanzielle Planung zu optimieren. Und mit dem gesparten Geld geht es ab in die Flitterwochen.
4. Mehr Zeit für Euer Fotoshooting
Ein wichtiger Punkt sind natürlich bei jeder Hochzeit die Fotos. Erinnerungen, die Ihr Euch hoffentlich noch nach Jahren gerne anschaut und an diesen Tag zurück denkt.
Schon mal dran gedacht, dass das Fotoshooting stattfindet, während Eure Gäste ohne Euch weiterfeiern? Das setzt Euch und den Fotografen immer ungewollt unter Druck.
Schließlich wollt Ihr ja alle schöne Fotos, auf denen alle entspannt und glücklich dreinschauen.
Habt Ihr keine große Party im Hintergrund auf Euch warten, habt Ihr plötzlich alle Zeit der Welt. Ihr könnt die Location so oft wechseln wie Ihr wollt, seid wesentlich entspannter und könnt Euch voll in diesem Moment fallen lassen, der für immer auf Papier gebannt wird.
So entstehen sehr intime Augenblicke und Bilder, die Euch für immer an diesen wunderbaren Tag erinnern können.
5. Ihr müsst keine Erwartungen erfüllen
Natürlich ist es in erster Linie Euer großer Tag. Aber wir alle wissen genau, dass es für uns wahnsinnig wichtig ist, dass es möglichst allen unseren Gästen und Freunden gefällt.
Da spielen Kleinigkeiten wie Dekorationsaccessoires genau so eine Rolle wie die Liedwahl der Band. Schmeckt allen das Essen? Ist der Wein gut? Ist es jedem warm genug, hat jeder eine gute Zeit, angenehme Gesprächspartner und noch eintausend weitere Fragen, die Euch im Kopf herumschwirren werden.
Denn - und da wollen wir ehrlich bleiben - wir wollen schließlich die schönste Hochzeit und es somit möglichst allen recht machen.
Das artet in Stress aus, ich spreche aus Erfahrung. Wenn ich als Hochzeitskoordinatorin gebucht werde, nehme ich den Bräuten (ja hauptsächlich denen ;-) viel von diesen Fragen und zu fällenden Entscheidungen ab und damit auch einige Last von den Schultern.
All das entfällt natürlich, wenn Ihr Euch dazu entschließt, im kleinsten Kreis zu heiraten.
Und da nur die wichtigsten Freunde und Familie dabei sind, müsst Ihr es niemandem recht machen, weil sich alle einfach für und mit Euch freuen können, ganz ohne Stress.
Haben Euch diese Tipps gefallen? Dann bleibt dran für Teil zwei, sehr bald hier!
Eure Sana
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